Moderne trifft Tradition: Der Storchenhof

An dem erstmals im Jahr 1309 urkundlich erwähnten, zu Fürstenberg/Oberhavel gehörigem Ort Blumenow entstanden unter Nutzung der historischen Gebäudesubstanz des ehemaligen Gutes Blumenow attraktive Zimmer und Ferienwohnungen mit großzügigem Platzangebot, gehobener Ausstattung und einem vielseitig nutzbarem Gemeinschaftsbereich. Das historische Ambiente sowie die weitläufigen Grün- und Freiflächen des ehemaligen Gutes und Gutsparkes bieten die Grundlage für erholsame Ferien- und Wochenendaufenthalte mit vielseitigen Freizeitaktivitäten.

Blumenow, das klingt nach dufte Wetter, nach Wasser, nach Wäldern. Und – es stimmt sogar, denn laut geschichtlicher Überlieferung leitet sich der klingende Name von Dorf und Gut ab von »Blumenaue«. Im zum Zeitpunkt der ersten urkundlichen Erwähnung (1309) gängigen Mittelniederdeutsch schreibt man jedoch »ouwe« für »Aue«. Das hat sich, nur wenig geändert, bis heute erhalten. Wie die Wälder, das Wasser und das Wetter hier.

Vorbei sind hingegen die Zeiten, in denen sich der stargardische Herzog Heinrich im Jahr 1424 über Räubereien in seinem Dorfe Blumenow »durch Priegnitzer und Ruppiner Knappen« beklagte. Seit 1584 gehört Blumenow, vormals mecklenburgisch, zum Bistum Brandenburg. Im Jahre 1600 teilen sich die drei Grundherren von Zernekow, von Priegnitz und von Oertzen die Herrschaft über das Dorf.

Letztgenannte Familie verfügt schließlich von 1794 bis 1905 allein über Gut und Dorf. Das sogenannte »Blumenower Vorwerk« wird in dieser Phase (1812) vom Hauptgut getrennt und bekommt 1813 den Namen des neuen Besitzers Boltenhof. Es existiert, nebst dem Ende des 19. Jahrhunderts erbauten Gutshauses, noch heute. Zwischen 1887 und 1890 entsteht die Chaussee von Blumenow nach Dannenwalde.

Das Hauptgut Blumenow wächst zu einer stattlichen Anlage mit zentral gelegenem Gutshaus im Barockstil aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Umgeben von einem 15 Meter breiten Wassergraben, flankiert von zwei kleinen runden Ecktürmen auf dem Gelände, bildet das zweigeschossige schlossartige Herrenhaus den Fixpunkt des völlig symmetrisch angelegten Gutshofes, was sich noch heute an den erhaltenen und restaurierten Gebäuden ablesen lässt.

Damals finden sich auf der linken Seite des Gutsgeländes Pferde- und Kuhstall sowie die um 1900 in Betrieb genommene Kornbrennerei. Gebrannt wird 96-prozentiger Alkohol für Industrie und Pharmazie, weil die Agrar-Erträge der Brandenburger Sandböden nicht mehr ausreichen. Rechts vom Schloss sind Garagen und Schweineställe.

Allein das Gutshaus fehlt heute: Bis auf die Grundmauern und Teile der ehemaligen Parkterrasse brannte der Traditionsbau 1946 durch ein Missgeschick ab: Beim Anschluss eines Heizofens für die im Schloss untergebrachten Kriegsflüchtlinge hatte man einen Frischluftkanal mit einem Rauchabzug verwechselt. Heute markieren hochgeschossene Bäumen den zentralen Standort des einstigen Herrensitzes.

Mit der kriegsbedingten Besetzung Blumenows durch die Rote Armee, der Enteignung der Eigentümer und der »Bodenreform« begann ein neues Kapitel für Gut und Bewohner. Aus dem ständisch geprägten Gemeinwesen wurde ein modernes Dorf sozialistischen Zuschnitts. Rat der Gemeinde, Bibliothek, Konsumwarenhaus, Gaststätte, Schule, Kindergarten und Schwesternstation sowie die Freiwillige Feuerwehr hielten Einzug. Und auch das ist bereits wieder Geschichte …

Über 30 Jahre nach der Deutschen Einheit befindet sich das Gut Blumenow heute erneut in privater Hand. Isabell von Ludowig und Friedrich von Schönfels sanieren das Gut Gebäude für Gebäude. Es heißt nun »Storchenhof Blumenow« und wird von einem Ort der Arbeit zu einem Ort für Entspannung, Entschleunigung und Erholung. Seinen Namen erhielt der Storchenhof Blumenow vom Meister Adebar, der sich seit 1954 jährlich auf dem Schornstein der ehemaligen Brennerei niederlässt, wo er in seinem auf einem alten Wagenrad ruhenden Nest seinen jeweiligen Nachwuchs aufzieht.

Ganz in Ruhe. Eben in Blumenow.